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Das Weltkulturerbe und Weltnaturerbe in Tansania

Serengeti – Ein bedrohtes Naturparadies

Der Serengeti Nationalpark ist UNESCO Weltnaturerbe

Siringitu, endlose Ebene, so nannten die Massai, ein afrikanischer Volksstamm, diese Gegend im Norden Tansanias, unweit des Viktoriasees. Von alters her war die Serengeti für sie ein geeigneter Weideplatz für ihre Rinderherden gewesen.

Der Serengeti-Nationalpark wurde 1981 zum Weltnaturerbe erklärt. Für ihn sind die Kriterien VII und X zutreffend, die ihn sowohl in erdgeschichtlicher als auch lebensbiologischer Hinsicht zu einem herausragenden Naturraum erklären. Hinzu kommt, dass dieser für die Erhaltung der Artenvielfalt und des Schutzes bedrohter Tierarten von universellem Wert ist.

Die Serengeti wurde erstmals 1913 von dem amerikanischen Jäger Stewart Edward White beschrieben, der sich vom benachbarten Kenia aus auf den Weg gemacht hatte, um dieses unerforschte Gebiet zu erkunden. Er fasste seine Eindrücke mit den Worten Zusammen: „und ich befand mich plötzlich im Paradies.“

Der Serengeti-Nationalpark steht seit 1940 unter Schutz, nachdem bereits im Jahre 1928 etwa 220.000 Hektar der zentralen Serengeti zum Reservat erklärt worden waren. 1952 erhielt er dieses Gebiet den Status eines Nationalparks.
Das ausgedehnteste Tierreservat der Welt gelangte vor allem durch Bernhard und Michael Grzimek und ihre Pionierleistungen beim Schutz bedrohter Tierarten in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Ihr Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“ aus dem Jahre 1959 hat bis heute nichts an Aktualität und Brisanz verloren. Der Titel der Dokumentation ist zu einem Synonym für die Aufforderung an die Menschheit geworden, den bedrohten Planeten Erde mit seinen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten in seiner ganzen Schönheit zu erhalten.
Zusammen mit dem im Westen angrenzenden Maswa-Reservat bildet der Serengeti Nationalpark den größten Teil des 1981 geschaffenen Serengeti-Ngorongoro Biosphärenreservats.


Der älteste Nationalpark Tansanias erstreckt sich mit einer Fläche von 1,5 Millionen Hektar auf einer Hochebene, die landschaftlich durch Savannen und offenes Waldgebiet gekennzeichnet ist. Mit 2 Millionen Wildtieren, etwa 1,5 Millionen Thomson-Gazellen und einer Viertelmillion Zebras stellt er eines der artenreichsten Schutzgebiete der Erde dar.
Eine wesentliche Besonderheit dieses Gebietes sind die zahlreichen Wanderbewegungen der dort lebenden Tierherden. Jedes Jahr ziehen Tausende Zebras und Gnus in den Monaten Oktober und November vom Norden her in die südlichen Gebiete, um dann nach der Regenzeit im Zeitraum von April bis Juni wieder zurückzukehren.

Neben diesen Säugetieren leben im Serengeti-Nationalpark vor allem Antilopen, Löwen, Leoparden, Geparden, Elefanten, Hyänen, verschiedene Wildschweinarten, Affen, und Flusspferde. Die Serengeti stellt auch ein wichtiges Rückzugsgebiet für viele Vögel dar. Die wichtigsten der über 500 Vogelarten, sind Geier, Adler, Strauß, Marabu, Flamingo und nahezu 20.000 seltene Wasservögel. Die wichtigsten vorkommenden Reptilien sind das Nilkrokodil, der Nilwaran und die afrikanische Speikobra.

Die Serengeti wird oft als Wiege der Menschheit bezeichnet. Im Süden dieses Gebietes wurden Spuren menschlicher Besiedelung entdeckt, die mehr als zwei Millionen Jahre alt sind.

Das hier noch herrschende ökologische Gleichgewicht hat sich über Jahrmillionen nicht verändert. Dieses zu bewahren ist eine der vordringlichsten Aufgaben vor allem der Behörden Tansanias, die durch gewagte Straßenbauprojekte und hochfliegende touristische Pläne die Serengeti in den letzten Jahrzehnten schon mehrfach in die Negativschlagzeilen der Weltpresse gebracht haben. Es bleibt zu hoffen, dass das große Interesse der Weltöffentlichkeit an diesem Naturparadies, diesem auch weiterhin nicht nur ein Überdauern, sondern eine weitere Ausdehnung ermöglicht.

Tansania Weltkulturerbe
Eine Übersicht der Weltkulturerbestätten in Tansania

Karte des UNESCO-Weltkulturerbe in Tansania

Tansania Weltnaturerbe
Eine Übersicht der UNESCO-Weltnaturerbestätten in Tansania

UNESCO-Weltnaturerbe in Tansania
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